Warum ist die Hauptwasserleitung 5 (HW5) so wichtig für den
Münchner Westen?
Mit einem Durchmesser von bis zu 1,20 Meter ist die HW5 eine der wichtigsten
Wasserleitungen Münchens und versorgt ca. 80.000 Haushalte im Münchener
Westen und Nordwesten mit frischem Trinkwasser aus dem Mangfalltal. Durchschnittlich fließen im Durchschnitt 720 Liter pro Sekunde durch die HW5.
Warum muss die HW5 für die Bauarbeiten an der Tram-Westtangente
verlegt werden?
Die teilweise 100 Jahre alte HW5 liegt unter der geplanten Trambahnstrecke.
Sollten an ihr Wartungsarbeiten notwendig werden, müssten wir Gleise und
Betonplatten aufreißen. Der Trambahnbetrieb käme komplett zum Erliegen.
Wir verlegen die Wasserleitung in andere Teile der Straße, die im Notfall
deutlich leichter und mit geringeren Auswirkungen zugänglich sind.
Wann beginnen die Bauarbeiten für die Verlegung der HW5 und wann
sollen sie abgeschlossen sein?
Insgesamt verlegen wir die HW5 zwischen der Lierstraße in Nymphenburg und
dem Kreuzhof auf 5,5 Kilometern Länge. In Laim haben wir mit den Arbeiten bereits Mitte September 2024 begonnen und planen, dort bis Ende 2025 fertig zu sein. In der Wotanstraße sowie zwischen der Autobahn A96 und dem Kreuzhof wollen wir voraussichtlich zwischen Sommer 2025 und Sommer 2026 an der HW5 arbeiten.
Welche Herausforderungen werden bei den Bauarbeiten erwartet?
Eine Wasserleitung dieser Dimension innerhalb einer Großstadt zu verlegen, ist schon eine große Herausforderung für sich. Der logistische Aufwand ist beträchtlich. So müssen allein im Bauabschnitt Laim rund 40.000 Kubikmeter Erde auf einer Länge von 2,3 Kilometern bewegt und bis zu zwölf Meter lange Rohre verlegt werden.
Auch die Schnittstellen mit anderen Baumaßnahmen sind nicht zu unterschätzen:
Die Hogenberg-Unterführung wird derzeit saniert und am Laimer Platz wird ein
U-Bahn-Abgang verlegt. Hier muss die HW5 an bestehende Leitungen angeschlossen werden.
Die Brücke über die A96 werden wir mit der Autobahngesellschaft neu bauen. Da
darin keine Leitungen mehr verlegt werden sollen, bauen wir für die HW5 sowie
für weitere Versorgungsleitungen einen 100 Meter langen Tunnel unter der Autobahn. Dieser ist allein so groß, dass man mit einem Auto hindurchfahren könnte.
Welche Auswirkungen haben die Bauarbeiten auf die bestehenden
Tram-Linien?
Für die Verlegung der HW5 mussten wir dieses Jahr die Linie 18 für mehrere Monate und seit Oktober die Linie 19 ab der Lautensackstraße außer Betrieb nehmen. Voraussichtlich ab Anfang Dezember kann sie wieder bis zum Willibaldplatz fahren. Wir haben dafür eine bestehende Sperrung der Linie 19 genutzt, die wegen Arbeiten für den künftigen U5-Bahnhof „Am Knie“ zwischen Willibaldplatz und Pasing ohnehin noch längere Zeit stillgelegt ist.
Wie wird der Zugang zu Häusern und Grundstücken während der Bauzeit
gewährleistet?
Wir werden den Zugang zu jeder Zeit gewährleisten. Bitte haben Sie aber Verständnis dafür, dass die Wege auch mal etwas länger werden könnten und wir an manchen Stellen dafür auf Fußgängerbrücken zurückgreifen müssten.
Welche Verkehrseinschränkungen wird es geben und wie lange werden
diese andauern?
An den Stellen, an denen wir gerade für die HW5 arbeiten, kann die Fürstenrieder
Straße nur einspurig befahren werden. Die Einspurigkeit wird auch während der
Gleisbauarbeiten notwendig sein. Die Fürstenrieder Straße hat damit aktuell in
Laim 70% ihrer Leistungsfähigkeit verloren. Zudem müssen wir an einigen Stellen auch in den Geh- und Radwegbereich eingreifen und die Zufahrt in Seitenstraßen über längere Zeit sperren.
In Nymphenburg wird die Wotanstraße mit Beginn der HW5-Arbeiten nur noch in
eine Richtung befahrbar sein. Zwischen Agnes-Bernauer-Straße und Ammerseestraße planen wir, die Tram-Westtangente Ende 2025 in Betrieb zu nehmen. Für die Strecke bis zum Ratzingerplatz ist die Inbetriebnahme für Ende 2027 geplant, für Nymphenburg sowie das Endstück zur Aidenbachstraße Ende 2028.
Muss während der Bauarbeiten für längere Zeit die Wasserversorgung im
Münchner Westen unterbrochen werden?
Für die Verlegung der HW5 müssen wir auch über längere Zeit das darin fließende Wasser abstellen. Die Münchner Bürger*innen werden davon aber nichts mitbekommen. Diese Arbeiten führen wir jeweils im Winterhalbjahr durch. In dieser Zeit wird in München deutlich weniger Wasser verbraucht. Das restliche Wassernetz der SWM reicht problemlos aus, um den Münchner Westen und Nordwesten währenddessen mit frischem M-Wasser zu versorgen.